Patricia
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Patrizia Robert Frank Naomi Tanja Gonzales ist am 15.08.1996 in Übermatzhofen in Bayern geboren worden.
Ihr Vater Pablo Gonzales ist damals als spanischer Erntehelfer nach Deutschland gekommen und hat sich dort in die deutsche Apothekerin Anna Gaul verliebt.
Nach kurzen kennenlernen haben beide schnell bemerkt, dass es klappt und schon nach 3 Wochen gab es eine Hochzeit. Ein Jahr später kam das erste Kind Tanja N. F. R. P. zur Welt. Sie waren überglücklich und haben mit der Zeit noch 3 andere Kinder zur Welt gebracht. Naomi Tanja F. R. P, Frank Naomi Tanja R. P. und Robert Frank Naomi Tanja P.!
Pablo und Anna waren sehr zufrieden mit ihrer Familie und auch beruflich haben sie einige auf die Beine gestellt. Unabhängig und frei, entschlossen sie sich noch ein letztes Kind zu zeugen.
Patrizia Robert Frank Naomi Tanja Gonzales! Für die Eltern war der familiäre Zusammenhalt wichtig, deshalb hat jedes Kind, den Namen aller Kinder mit im Namen. Damit sie sich immer daran erinnern, wer ihre Familie ist.
Patrizia (Ich lasse mal die anderen Namen weg, damit die Verwirrung nicht so groß ist), wuchs dementsprechend Ländlich auf und verbrachte die ersten 6 Jahre ihres Lebens normal. Sie machte alles, was Mädchen halt so machen.
Ab dem 6. Lebensjahr dennoch, veränderte sich langsam die Interessen der kleinen Patrizia. Plötzlich wollte sie nicht mehr mit Puppen spielen oder in ihrer Plastik - Spielzeugküche kochen.
Auch ihre Freundinnen fand sie plötzlich alle doof und sie suchte sich nur noch Jungs zum spielen.
Ihre Eltern war es egal, denn sie wussten das jedes Kind einen anderen Charakter haben wird.
Doch mit acht Jahren, fanden sie heraus, dass etwas anders war!
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Patrizia saß damals in der Schule. Es war in der 3. Stunde. Deutschunterricht. Sie saß auf ihrem Stuhl, vor ihr ein Tisch, in der Mitte der Klasse. Neben ihr Bert. Der Unterricht von der Lehrerin Fräulein Müller war unterhaltsam und lehrreich. Die Aufgabe war die Vervollständigung der Wörter. Darin war Patrizia immer sehr gut. Doch diesmal stimmte etwas nicht, denn diesmal gab es ein neues Anfangswort und eine neue Endung. Beides sollte zusammengeführt werden. Quasi ein Silbenrätsel. Auf der linken Seite des Lehrblatts die Anfangssilben, auf der rechten Seite die Endungen.
Sie schaute sich die Anfangssilben an und studierte die Wörter. Dann die Endungen und auch hier versuchte sie sich alles zu merken. Dann schloss sie die Augen, so wie sie es immer tat und stellte sich die Wörter bildlich vor. In ihrem Geist, hinter den geschlossenen Lidern bewegten sich nun die Wörter. Sie schwebten, sie wanderten und sie versuchten sich zu finden.
In ihrer Vorstellungskraft, in ihrem Hirn, da befand sie sich immer in einem dunklem Raum. Nur die Wörter waren erhellt und schienen in unterschiedlichen Farben. Manche weiß, manche grün oder leicht silbrig. Sie flogen und umkreisten sich und dann vereinten sie sich.
„Feuerwehr“ mit „Auto“,
und
„Bienen“ mit „Stock“,
und wenn die richtigen Wörter gefunden wurden, dann sanken sie langsam zu Boden. Wie eine Feder, leicht schwingend. Und wenn sie dort ankamen, dann zeichnete Patrizia mit geschlossenen Augen eine genaue und exakte Verbindungslinie auf das Übungsblatt.
So machte sie es bei allen Wörtern, bei allen Silben. Jedes flog umher und vereinten sich und fielen zu Boden, bis nur noch zwei Wörter übrig waren. Eigentlich ein leichtes, es jetzt zu beenden.
Die Linie auf dem Blatt, welches auf der Tischplatte lag, in dem Klassenzimmer der Grundschule Pappenheim-Solhofen, im Jahr 2004, im Oktober, an einem Freitag dem 1. , zur gleichen Zeit, als in Bamako in Mali die schlimmste Heuschreckenplage seit 15 Jahren war und in einer halben Stunde ein Erdbeben der Stärke 3.9 die Steiermark in Österreich erschüttern wird, die zwei übrigen Wörter zu verbinden.
Doch diese zwei Wörter lösten etwas in ihr aus. Sie hatte noch immer die Augen geschlossen. Noch immer standen die zwei Wörter in dem dunklen Raum, als sich der dunkle Raum veränderte!
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Zur Veränderung der Dunkelheit mischte sich noch ein Rauschen hinzu. Patrizia sah im Inneren des Auges, im Inneren ihres Verstandes, eine Verfärbung. Die zwei Wörter standen immer noch im Raum, aber der Raum wurde nun heller. Am oberen Rand drückte sich langsam ein blau in die Dunkelheit. Sowie ein zartes, aber auch kaltes grau. In der Mitte unterhalb der Wörter wurde ein blonder Punkt immer stärker, eine leichte rosa Creme mischte sich hinzu. Dann tauchten noch alle anderen Farben auf und vervollständigten das Werk.
Patrizia schaute sich das Bild aus einer Beobachtungsperspektive, leicht unterhalb an. Sie sah eine Frau. Eine starke Frau. Mit einem Stab in der Hand und einem Rucksack auf dem Rücken. Sie stand auf einem großen massiven Stein, an einem Fluss, der durch einen tosenden Wasserfall gespeist wurde. Die Knie leicht aufgeschürft und blutig. Die Haare verschwitzt von den Anstrengungen der Reise.
Doch es war keine fremde Frau, die Patrizia sah, nein diese Frau war ihr sehr bekannt, denn es war sie selbst. Sie, Patrizia stand auf dem Stein und schaute erwartungsvoll zum Wasserfall. Aber sie schaute den Wasserfall nicht nur an, nein, sie suchte Ihn! Den Eingang in ein Tor. In eine Welt. Nicht in eine fremde Welt, sondern in eine vertraute Welt. Patrizia suchte den Eingang zu ihrer Welt!
Die zwei Wörter fingen nun an, sich um die Frau auf dem Stein, sich um Patrizia zu drehen, sie zu umkreisen. Dabei gaben sie einen zarten Ton von sich, wie von einer Triangel im Einklang einer Harfe. Aus den zarten Klängen wurde ein Raunen und dann ein Dröhnen. Sie fingen nun auch an zu Pulsieren und flogen immer dichter am Kopf und Körper vorbei. Patrizia bekam es mit der Angst zu tun und fing an zu schreien. In ihrer Welt, aber zugleich auch in der Richtigen.
Dann öffnete sich der Wasserfall. In der Mitte wurde ein Eingang sichtbar, doch er war verschlossen. Diese ließ sich nur mit der richtigen Antwort öffnen. Mit den zwei Silben. Patrizia schaute sich die Wörter an.
„Schloss“ und „Luft“.
Sie waren so nah, sie waren sie fern und doch waren sie da. Sie schrie immer noch und Fräulein Müller kam zu ihr gelaufen und rüttelte an ihr und versuchte sie zurück zu holen, doch im Inneren wurde es ihr klar! Die Wörter waren vertauscht.
Patrizia schrie und versuchte die Wörter zu drehen und schaffte es auch mit viel Mühe und Not.
„Luftschloss“!
Dann hörte das Wasser auf zu fliesen. Das Tosen des fallenden Wassers verstummte, zuerst war das leiste Plätschern der restlichen Tropfen noch zu hören. Dann kehrte die Stille ein. Stille! Leise. Stille.
Dann explodierte der Eingang und.....
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...Holzsplitter und Gesteinsbrocken flogen Patrizia entgegen. Die kleine achtjährige Patrizia schaute erschrocken zur älteren Patrizia und wünschte sich, dass ihr nichts passieren würde. Unvorstellbar der Gedanke zu sehen, wie die ältere Version von sich selbst zu tote kommt, zu tote kam. Eine Panik stieg in ihr hoch, doch es geschah nichts gravierendes. Die Splitter flogen an ihr vorbei und plumpsten in das, nun seichte Wasser.
Doch die ältere Patrizia erschrak sich bei der Explosion und drehte dabei ihren Körper schützend zur Seite. Dabei hielt sie schützend ihre Hände vors Gesicht und schloss aus dem Reflex heraus, ihre dunkelgrünen Augen. Als sie hörte, wie die Trümmer, rings um ihr ins Wasser fielen, öffnete sie wieder ihre Augen und sah in die Richtung der kleinen Patrizia.
Und dann geschah es. Ihre Blicke trafen sich. Die Ältere schaute nun direkt in die Augen der jüngeren Version. Es entstand eine Verbindung, eine gravierende starke Verbindung. Ihre Blicke vereint. Vereint von jung und alt, vereint von der Tugend und der Jugend, vom Kindlichen, zum Erfahrenen. Ein Knistern erfüllte den Raum, kleine Blitze zuckten der Verbindung entlang. Die Augen vereint, der Blick vereint, ihr Geist vereint, ihre Seele, noch nicht vereint. Und es herrschte Stille, nur ein Knistern zu hören, als sich die Seele, von der kleinen Patrizia aus dem kleinen und noch schwachen Körper langsam löste und den Raum durchflog. Noch vereint, die beiden Körper. Die kleine Seele, noch nicht vereint. Sie Seele flog durch den Raum des Traums, flog in die Wirklichkeit, flog in eine Welt, die es in der Zukunft erst geben wird. Flog zum Kadaver des Tiers, flog zu der Person darauf und blieb vor den Augen der Älteren stehen.
Ihre kleine Seele. Sie stand vor den Augen der älteren Seele. Sie schaute heraus. Kam ein wenig aus den dunkelgrünen Augen, der älteren heraus und öffnete sich. Gab der jungen Seele ein wärmendes, ein vertrautes Gefühl. Und dann vereinten sie sich und der Körper, auf dem Stuhl, an dem Schreibtisch, in der Schule, sackte leblos in sich zusammen.
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Fräulein Müller stand fassungslos vor dem kleinen Mädchen und ertastete an Patrizias Hals den Puls. Die Kinder um ihnen herum standen unter Schock. Keiner getraute sich etwas zu sagen, keine getraute sich schwer zu atmen, oder zu husten. Aber einige fingen an zu weinen und wischten sich mit ihren Handrücken oder den Ärmeln der Pullis, die Tränen vom Gesicht. Fräulein Müller schaute konzentriert zur Decke und fühlte und suchte mit ihrem Zeige und Mittelfinger am Hals, nach dem einen kleinen schwachen Impuls, dem einen Klopfen, dem einen so wichtigen Schlag.
Währenddessen vereinten sich in Patrizias Kopf, in ihrem Verstand, in ihrem Traum, aber doch in einer fernen Zukunft, die beiden Seelen. Sie schmolzen zusammen. Die Seelen wurden zu Eins und durchlebten innerhalb einer Sekunde alles erlebte. Patrizias Seele erfuhr, wie es in der Zukunft wird. Sie sah, wie sie auf einer Schaukel in einem Park saß, beim romantischen Sonnenuntergang, ihren ersten Kuss bekam. Sie sah, wie ihr Bruder Frank, bei einem Verkehrsunfall ums Leben kam, sie spürte die Trauer, sie spürte den Verlust und sie verspürte zugleich die Geilheit, des ersten Sex´s. Die Liebkosungen ihrer harten Brustwarzen, die Gefühle der Geborgenheit, der Nähe, des Gehenlassens, der Glücksgefühle und der Glücksseligkeit. Alle Emotionen preschen auf die kleine, noch jungen Seele ein. Kaum zu verarbeiten, zu viele Momente. Und in der Seele der älteren Patrizia, da kamen andere Erinnerungen zurück. Der Schmerz an die aufgeschürften Knien, die Angst vor dem Geist unter ihrem Bett, die Angst morgens alleine Aufzuwachen und keiner ist mehr da. Aber auch das Glück. Das Gefühl der ersten Schritte, die Präsentation vom ersten Stuhl und die Liebe zu ihren Eltern, schlugen heftig ein.
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Jetzt sind sie vereint. Jung und alt. Und die Seele fing an zu leuchten. Von einem zarten grün, zu einem leichten orange, über eine roten zu einer starken blauen Seele. Sie flog aus den Augen heraus. Die Seele flog hoch und blieb kurz über Patrizia stehen. In ihr wurde es still. Der Atem setzte aus. Der Pulsschlag erlosch. Dann rauschte die Seele nach oben, flog mit einer rasanten Geschwindigkeit, den nun trockenen Wasserfall hinauf und teilte sich am Scheitelpunkt, in zwei gleichgroße Teile auf. Die Seelen waren noch vereint, sie wurden nicht wieder getrennt, sondern aus zwei Seelen, wurde eine Seele, die nun zu Zweit waren.
Die beiden Seelen flogen in einem Bogen zurück zum Boden und schlugen dort mit aller Kraft, mit aller Gewalt zurück in Patrizia, aber auch in den massiver Körper unterhalb ein. Dort übernahm Patrizias Seele, die Seele, des Tiers. Der Bestie, das Relikt aus einer fremden Zeit und zwang Ihn zum aufstehen.
Der Koloss schlug die feurigen Augen auf und aus dem Rachen kam ein heftiges lautes rauchiges Brüllen. Das Brüllen eines Drachens. Einem schon für mehrere Jahre, für mehrere tausend Jahre totgeglaubten Tieres, eines Geschöpfes aus der Fabelwelt. Leben gelassen aus Erzählungen, aus alten Sagen der Vergangenheit. Immer gab es nur noch einen. Der letzte Drache. Mystisch. Veraltet und sprechend. Aber dem war nicht so. Es gab sie noch. Viele von ihnen waren noch da, leben im verborgenen. Verstecken sich vor der Bosheit des Menschen. Getarnt leben sie in den Bergen, in alte Höhlen, in verborgenen Tälern, auf Inseln und Vulkanen. Sie waren nie weg, sie waren immer da.
Patrizia, die auf den Bauch des Drachens gefallen war, als die Seele zurück in ihr eindrang, errichtete sich wieder und sprang von dem Koloss herunter. Der Drache bewegte sich und rollte sich zur Seite. Setzte sich zurück auf die knochigen und gepanzerten Krallen und spuckte eine Feuersalve über die Lagune. Patrizia spürte die enorme Kraft des Wesens, sie kommunizierte mit ihm, mit sich selbst, denn sie waren Eins. Eine Einheit.
Der Drache senkte sich zu Boden und Patrizia sprang auf dessen Rücken. Dann spurtete er los und erhob sich mit einem kräftigen Flügelschlag vom Boden.
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Es sind und waren und werden es in naher Zukunft auch immer bleiben! Die bestimmten Dinge im Leben, die wirklich wichtigen Erlebnisse und Ereignisse, die einem im Inneren Prägen werden. Bestimmte Ereignisse, die sich wie eine heiße Nadel in die Seele, ins Gehirn und in dessen Erinnerungen einbrennen werden und diesen Bereich nie wieder verlassen.
Man nimmt diese Erinnerungen mit durch das ganze Leben und am Schluss mit in den Tod. So wird es Patrizia auch ergehen, als sie damals mit dem Drachen geflogen ist. Aber nicht nur geflogen, nein..., Ihn gespürt, Ihn kontrolliert, Ihn bewusst wahrgenommen. Sie suchte am Rücken, dieser unheimlichen großen Bestie, den nötigen Halt, damit sie nicht runter fällt. Damit sie den Moment, den einmaligen Moment, nie wieder vergessen wird.
Patrizia fand mehrere Vertiefungen, am gepanzerten Rücken und steckt dort ihre Hände hinein. Ihre Beine presste sie fest an einem Zacken. Und dann versuchte sie den Flug zu genießen, versucht die vielen Eindrücke bewusst wahrzunehmen. Doch es ist, wie es immer ist. Anstatt dem Gefühlen freien Lauf lassen zu können, überwog mal wieder eine Kleinigkeit das Geschehen, denn ihre Hände wurden schwitzig und rutschten immer wieder aus der Öffnung heraus. Es war schwer den nötigen Halt zu bewahren, und deshalb rutschte sie immer nur auf dem Rücken hin und her.
Der Drache flog erst einmal noch eine Runde, bevor er sich dann zum Eingang im versiegtem Wasserfall ausrichtete. Die Öffnung war sehr normal, wie ein gesprengtes Loch in einer felsigen Steinwand. An den Ecken etwas scharfkantig und staubig. Patrizia schaute über den Kopf des Drachen hinweg, in den Eingang hinein und sah, dass es auf der anderen Seite grün war. Dass es dort,..., eine Windböe erfasst den Drachen und Patrizia, rutschte wieder am Rücken runter.
<Das geht so nicht!>, schrie sie und hing verzweifelt an der Seite des Drachen herunter. Der Drache, Sie, die große und, Sie, die kleine Patrizia, gingen in sich hinein, dachten gleichzeitig, dachten zusammen und lösten das Problem. Der Drache setzte zur Landung an und mit der Kraft der zwei Seelen und der Kraft der Vorstellungskraft, wuchs aus dem Rücken des Drachen ein Stuhl, mit Lehne und Seilzug, zur Steuerung des Drachen.
<Jetzt passt es!>, sagte Patrizia und schaute dankend in den Himmel. In ihr dankte sie dem Schöpfer, der Eine, der dies hier alles ermöglicht. Der es einfach macht, ohne viel darüber nachzudenken. Der Eine, der wusste wie es ist, wenn man an bedeutenden Momenten, die Kleinigkeiten nicht aus den Augen verliert,..., Patrizia senkte ihr Haupt nach unten und sprang dann wieder auf den Rücken zurück, schwang sich gekonnt auf den Stuhl und peitschte mit den Zügeln den Drachen in die Lüfte, in die Höhe, hinauf in die Wolken. Sie flogen zusammen, als Einheit zum Eingang. Die flogen über Stock und Stein, die spürten die Freiheit, sie genossen den frischen Wind im Gesicht, am Körper und schossen dann durch den Eingang in eine neue Welt.
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Als wäre der Eingang zur neuen Welt, nicht einfach nur ein Eingang, zu einer neuen Welt, sondern mehr. Viel mehr! Es war eher eine Schwelle, eine Pforte!
Und dann flog Patrizia auf dem Drachen, mit dem Drachen hindurch. Und es fühlte sich komisch an, als würde man durch eine dicke Gelatineschicht gehen, gleiten, fliegen. Als würde sich der Verstand dagegen wehren, sich wehren, mit auf die andere Seite zu gehen. Und es zog sich, der Körper vom Drachen und vom Menschen war schon auf der anderen Seite, doch der Geist noch Zäh, auf der Richtigen. Und als man schon glaubte, den Verstand zu verlieren, ploppte auch der Verstand hindurch und schoss zurück ins körperliche Dasein. Und mehr noch, denn der Verstand flog mit einer enormen Energie, durch den Körper hindurch und vorne ein Stück-weit raus und tauchte somit noch schneller in die neue Welt ein.
In eine neue Welt. In eine Welt, die voll mit neuem Leben war und mit einer unheimlich frischen und sauberen Luft. Es war das Erste, was Patrizia auffiel. Die frische klare saubere und reine Luft, die tief, durch den Rachen hinein, in die Lunge zischte und dort bis zur kleinsten Ader der Luftzufuhr eintauchte. Und in Patrizias Augen gab es ein funkeln, ein Gefühl des Glücks breitete sich in ihr aus und sie schaute in die neue Welt und fasste es kaum, denn vor ihr herrschte das Leben.
Ein anderes Leben. Die Wolken im blauen und lila Himmel, waren alle von einer Blase umschlossen. Wie bei einer Seifenblase, spiegelte sich die Sonnenstrahlen, der zwei Sonnen darin und ließen einen doppelten Regenbogen, an der Außenhaut erscheinen. So zogen und flogen die Blasen umher und wenn sie sich trafen, dann schubsten sie sich weg. Und wenn sie zu groß wurden und die Blase riss, dann ergoss sich das Wasser über die gelben, grünen und roten saftigen Felder. Auf denen unterschiedliche Früchte- und Gemüsesorten wuchsen. Über die Felder, die sich bis zum Horizont erstreckten, liefen große schlanke Tiere, mit langen Beinen. 7 Beine. Tiere mit 7 Beinen, die über die Felder liefen und so ähnlich aussahen, wie eine Mischung aus Giraffe und Spinne. Darüber flog ein weiteres Tier. Es flog langsam, es war rund und an der Seite kamen 4 Flügel heraus. Wie ein Heißluftballon mir vier kleinen Flügeln, um 90 Grad versetzt und einem großen runden Kopf, aus denen die Glubschaugen herausquollen.
Im hinteren Bereich erhoben sich Berge in den Himmel, an denen andauernd die Wolkenblasen platzten und dort wie ein Guss hinunter fielen. Die Berge sahen deshalb so aus, als ob es riesige Wassersäulen waren, die das Wasser aus dem Himmel auf den Boden holten. Unten verteilte sich das Wasser dann in unterschiedlichsten Formen. In Flüsse, Seen und Meere.
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So flogen beide über das Tal, über die Felder, über die Wiesen, durch die Beine der Tiere hindurch und der Drache brüllte dabei einen starken Schrei heraus. Aus den Bäumen unter ihnen, flogen erschrocken die Vögel hinaus, nach oben und direkt vor das Maul des Drachens. Wie ein Wal, brauchte er nur noch das Maul zu öffnen und die Mahlzeit flog hinein. Einige flogen daran vorbei und Patrizia musste sich ducken, damit sie nicht getroffen wurde.
So flogen beide über das Tal und landeten schließlich an einem Gebirge. Dieses war diesmal nicht so hoch, so das nicht sofort alle Wolkenblasen daran zerschellten. Aber einige doch, deshalb war das Gebirge, die Berge und alle Bäume und Sträucher allesamt grün und saftig. Wäre der Drache kein Drache, sondern eine Kuh, dann hätte sie jetzt das Paradies gefunden.
Patrizia sprang vom Drachen herunter und sobald sie den Drachen verließ, ihn nicht mehr berührte, flog die andere Seele aus ihm hinaus und zischte zurück in Patrizia. So waren sie wieder vereint, in alter Stärke. Beim Blick auf dem Drachen, wurde ihr sofort der Abschied klar und auch der Stuhl auf dem Rücken formte sich wieder zurück. Der Drache senkte sein Kopf und schaute mit den feurigen Augen Patrizia an, zwinkerte und erhob sich dann mit gewaltiger Kraft vom Boden und flog durch das Tal zurück zur Welt.
< Und nun? Was machen wir jetzt? >, fragte die kleine Patrizia die Große.
Patrizia die Große schaute ins Gebirge und suchte im immer saftigen Grün einen Pfad einen Weg!
<Wir müssen zum Gipfel. Dort gibt es einen Schatz. Und diesen Schatz brauchen wir, damit wir Frank wieder zurück bekommen. Zurück ins Leben. Denn er hatte keine Schuld und ich vermisse und ich brauche Ihn.>
Patrizia die kleine und die Große fingen an bitterlich zu weinen, als hinter ihnen ein Pferd stand und wieherte. Es hat keine typische Pferdefarbe, sondern alle. Und es war ein Pferd aus unserer Welt, da war sich Patrizia sicher, doch den Zusammenhang kannte sie noch nicht. Das Pferd verneigte sich und Symbolisierte so, dass Patrizia aufsteigen soll. Sie schaute sich um und schwang sich auf den Rücken des Pferdes. Es wieherte und lief ohne zu zögern los, denn es kannte den Weg, den einzigen Weg, den die Menschen vor ihr schon gegangen sind, um eins der Eier zu holen.
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Das monotone Klappern der Hufe auf dem saftigen Weg gefiel Patrizia. Sie mag es zu Reiten. Das sanfte Auf und Ab, das geschmeidige Wiegen und der frische Wind, gab ihr ein friedliches Gefühl. Beim Reiten schaute sie sich das Gebirge an und sah an den Steilwänden einige Tiere, die ihr Essen suchten, grasten oder einen Weg weiter nach oben suchten, damit sie die frischen Kräuter essen konnten. Je höher sie kamen, umso enger wurden die Berge und sie ritten in eine Schlucht, bestehend aus steile Wände und Hängen. Der Pfad auf denen sie ritten, schlingerte sich dicht an einen dieser Hänge entlang und nach einer Biegung, trafen die plötzlich auf einen Bewohner, dieses ungewöhnlichen Ortes.
Es war ein allwissender Graspeitscher. Ein Beschützer, bestehend aus Gras. Ein Riese mit dem magischen allwissenden Spiralauge. Eine Auge das alles sah. Nicht nur das Sehende, sondern auch das Gefühlte. Patrizia stoppte das Pferd und schaute ihn an.
< Hallo! >, sagte sie höflich zum Riesen.
< Haaaallllllooooooo!>, kam es ehrfürchtig zurück.
Patrizia merkte schnell, dass dieses Wesen nicht gerne mit dem Mund und mit den Bändern sprach und wechselte schnell auf die Innere Materie.
„ Sag mir bitte, wie komme ich zum Gipfel? Ich muss dorthin um mir ein Ei zu holen, damit ich meinen toten Bruder wieder zurück ins Leben holen kann!“
Der Graspeitscher fing an laut zu lachen und einige Steine stürzen als Geröll von den Bergen ins Tal hinab.
„Du bist....“, er zögerte, „...ihr seid den Weg mit dem Drachen gekommen, nicht wahr?“
Patrizia lachte. „ Ja sind wir!“
Der grüne Riese holt einen Zettel hervor und zeigt in die Richtung, von der sie gerade kamen.
„Es wäre besser ihr geht wieder! Ich habe hier eine Karte für euch, damit ihr den Weg zurück leichter findet.“
Patrizia fiel in einen Schockzustand. <Aber,..wir,..müssen,..doch.,nein,..das..kann,...>, schluchzte sie und die Tränen kullerten ihr wieder aus den Augen und liefen über ihre Wange hinunter zum Kinn, sammelte sich dort und als noch weitere Tränen hinzukamen, wurden sie zu groß und vielen auf den Boden. Und dort geschah es dann, dort wo die Tränen einschlugen, dort schob sich das Gras beiseite und eine kahle Stelle wurde sichtbar und in der Mitte der Stelle, wuchs urplötzlich eine kleine Pflanze heraus und schnellte an dem Pferd und Patrizia vorbei in den Himmel.
„Ihr seid die Königin!“, sagte der Graspeitscher und fiel sofort auf sein Knie und verbeugte sich vor ihr.
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<Ich bin was??? >, rief Patrizia erschrocken und erstaunt aus. Der Graspeitscher neigte noch immer das Gesicht dem Boden zu und schaute dann unterwürfig zur Königin herauf, aber immer darauf bedacht, nicht direkt in ihre Augen zu schauen.
„Seit Anbeginn der Zeit gibt es diesen Ort! Es ist ein Ort, der Parallel zu eurer Welt, zur eurer Erde existiert. Dieser Ort ist nur über einen geheimen Eingang zu erreichen. Den habt ihr gefunden, weil ihr die Königin seid. Euch ist der Eingang zu diesem Ort in einem Traum erschienen. Denn wir brauchen eure Hilfe, denn die heiligen Eier auf dem Gipfel des Murafinder- Berges sind in Gefahr. Sie sind in der Vergangenheit zu oft unter falschen Tatsachen missbraucht worden und verlieren von Tag zu Tag an Macht.
Viele Menschen sind durch Zufall oder durch eine geheime Botschaft, durch das Portal in unsere Welt gekommen und haben, durch falsches Zeugnis ablegen, einen dieser heiligen Eier mit in eure Welt genommen. Erst sehr viel später wurde uns gezeigt, für was der eigentliche Nutzen des Ei´s war und wir fielen in Schande. Wenn der Wunsch des Ei´s ausgesprochen wurde, dann fliegt das Ei erst zum Gipfel zurück, wenn der Wunsch in Erfüllung gegangen ist.“
Patrizia schluckt heftig.
„Wer waren diese Menschen?“
Der Graspeitscher erhob sich und stand wieder gerade vor Patrizia. Dann stemmte er seine Hände in die Hüfte, schaute nachdenklich zum Himmel und schloss dabei seine Augen.
„Caesar, Napoleon, Hitler!“
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Patrizia hätte nicht damit gerechnet, dass Hitler auch einmal hier gewesen ist und schaut verbittert drein. Aus dem Boden wächst immer noch die Pflanze nach oben und Patricia wird sich bewusst, dass Sie als Königin jetzt handeln muss und hielt den Stängel der Pflanze fest und ließ sich mit ihr nach oben katapultieren.
Sie entfernte sich zügig aus dem Sattel des Pferdes, sauste an dem Graspeitscher vorbei, winkte noch kurz und schoss dann in die Wolkenblasen. Dabei zerstörte sie eine und sie wurde nass. Patrizia fand das sehr lustig und fing an zu lachen. Immer weiter und immer höher wuchs die Pflanze mit ihr zusammen den Berg hinauf und beim Blick nach oben, sah sie den Gipfel. Sie sah ihr Ziel. Aber sie merkte, dass sie sich nicht auf direktem Weg zum Gipfel bewegte, sondern eher zu seitlich. Sie schaute wieder direkt den Stängel an und sah, wie er circa 10 Meter über ihr einen Knick machte.
Einen Richtungswechsel, der sie jetzt gerade zum Gipfel führte.
Ausserdem sah sie, wie der Stängel nicht an Gipfel zum stehen kam, sondern immer weiter wuchs. Patrizia musste also abspringen.
Da sie in ihrer Kindheit viel mit einer Konsole und dessen Maskottchen Videospiele gespielt hatte, wusste sie ungefähr, wie sie es anzugehen hatte und sprang gekonnt im richtigen Moment ab und landete direkt an der heiligen Stätte. Vor ihr stand ein dreieckiger Tisch mit Halbkreisrunden Vertiefungen und darin lagen die heiligen Eier.
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Patrizia stand vor dem dreieckigen Tisch mit den heiligen Eier und dachte sich beim Anblick des Tisches, warum die Bewohner dieses Ortes nicht einen schöneren und hochwertigeren Lagerplatz für die Eier finden konnten. Es sah tatsächlich ein wenig schäbig aus, doch dann erinnerte sich Patrizia an die Lehren des Pfarrers, in der Predigt vom Sonntag in der katholischen Kirche, in der von Enthaltsamkeit und Armut und dem Verzicht von Reichtum gepredigt wurde, von einem Pfarrer der vor einem goldenen Kanzel aus redete.
Lug und trug.
Patrizia beugte sich über die Eier und sah, dass es Glaskugeln waren. Alle gleich groß. Einige waren durchsichtig und erloschen, andere hatten bunte Farben, die sich bewegten. Patrizia schaute sich Eine genauer an und sah, dass sich darin der Wunsch aus der Vergangenheit abspielte. Sie nahm eine in die Hand und schaute dann hinein. Darin waren viele tote, gestapelte Menschen zu sehen, die alle in einen großen Graben hineingeworfen wurden. Sie sah einen Schützengraben, die sah Gewehre, die sah Messer und sie sah viel Leid und Tod. Sie sah in die Augen der Soldaten, der Menschen, die durch den 2. Weltkrieg ihr Leben gelassen hatten, die durch Granaten und durch Mienen in die Luft geflogen sind, die von fester Masse in Matsch und Blut verwandelt wurden. Sie sah in den Gesichtern die Angst, die Verzweiflung und die Wut. Die Wut, dass Sie sich in einer Situation befanden, aus denen sie nicht wieder heraus kommen werden. Nur noch tot. In einem Sack, wenn sie Glück hatten. Es waren verstörende Bilder, von offenen Bäuchen, aus denen sie Gedärme hingen, sie sah Menschen, die schreiend auf dem Schlachtfeld lagen und sich das abgerissene Bein in der Händen hielten. Sie sah einen Zeitungsbericht. Die Überschrift „Unsere Helden“. Zu sehen, waren viele überlebende Menschen mit Waffen in den Händen. Zurück aus dem Krieg, auf Kriegsmaschinen sitzend. Trophäen in den Händen.
Patrizia legte die Kugel zurück und nahm sich eine andere. Dort sah sie, wie schwarzgekleidete Menschen in einer Wüste mit einer Machete gerade dabei waren, einem Menschen den Kopf abzuhacken.....! Sie legt die Kugel zurück.
„Was ist geschehen?“, fragte sie sich. „Warum sind die Menschen so geworden? Warum gibt es dieses Leid? Warum bringen sie sich um? Früher und noch heute? Warum nur?“
Ein Mann mit einem weißen Stab in der Hand kam von hinten und legte vorsichtig seine freie Hand auf ihre Schulter.
< Patrizia! Du bist endlich hier!>. Sie drehte sich um und sah einem sehr alten Mann mit weißen langen Haaren und vielen Falten im Gesicht.
<Patrizia es ist an der Zeit. Es ist die Zeit gekommen, die Zeit zu sehen, die Zeit zu spüren und die Zeit zu drehen. Es liegt in Deiner Hand, die Zeit zu stoppen, die Zeit weiter laufen zu lassen oder die Zeit ungeschehen zu machen! Nur Du kannst das! Doch sei Dir im klaren, was das für Dich bedeuten kann. Wenn Du die Zeit stoppen wirst, wenn Du die Zeit weiter laufen lässt oder Du sie Zeit ungeschehen machst. Jede Option die Du triffst, wirst auch Du merken, wird Dich beeinflussen oder Dich ungeschehen machen!>, und während er noch diese Worte sprach, verschwand der alte weiße Mann wieder und Patrizia war nicht in der Lage, ihm weitere Fragen zu stellen oder noch mehr Antworten zu bekommen.
„Nur ich kann es! Nur ich!“
Patrizia stand vor dem Tisch, schloss die Augen und horchte in sich hinein.
„Wenn ich die Zeit ungeschehen mache, dann werde ich sterben. In jung und in alt. Meine Familie, meine Brüder und Schwestern, alle meine Freunde und Verwandte. Alle werden vielleicht nie geboren werden!“
Eine Träne rollte aus dem Auge; über ihre Wange zum Kinn und sammelte sich dort. Dann fiel sie auf den Boden. Dort öffnete sich der Boden und sie sah Ihre Oma. Ihre Blicke trafen sich und Patrizia sah in der kürze der Zeit ihre Zukunft, denn ihre Oma war Sie. Dann schloss sie die Augen, drehte sich um und zerstörte den Tisch mit allen heiligen Eiern darauf!
Ende!